Peperoniaufzucht und Verwertung
Bei der Aufzucht von Peperoni sind einige Punke zu beachten:
Die Auswahl der Sorten sollte jeder Züchter individuell entscheiden.
Ich achte darauf, dass die Peperonisamen nicht älter als drei Jahre sind , weil bei älteren Samen die Keimfähigkeit enorm abnimmt. Bereits ab ca. 15. Januar bei Neumond sollte man die Samen mittels Torftabletten bei ca. 25°C auf der Sonnenseite - Nähe Heizung ansetzen. Dabei sind gleichmäßig mittlere Erdfeuchte genau so wichtig wie kalkfreies, nicht zu kaltes Gießwasser. Die Torftabletten sollten so wenig wie möglich berührt werden, um die Übertragung von Pilzen zu vermeiden. Dadurch könnten später das Keimen und das Wachstum stark behindert werden.
Die Keimzeit beträgt je nach Umständen ca.20 Tage. Torftabletten welche danach nicht ausgetrieben haben werden ersetzt .
Die Pflänzchen sollten Anfang April mindestens fünf Zentimeter , besser sind allerdings zehn Zentimeter erreicht haben. Die dann vorhandenen zarten Hälmchen mit nur zwei Blättern , brauchen gewöhnlich eingangs eine Stütze. Diese stelle ich selbst her und verwende dazu feine beschichtete Drähte.
Wenn mehrere Pflänzchen dicht beisammen aufwachsen,dann flechte ich die Hälmchen vorsichtig ineinander.Das werden ganz besonders ertragreiche Pflanzen.
Anfang April erfolgt dann das erste Umpflanzen in einen Topf (Durchmesser ca.10 cm). Dieser sollte mit handelsüblicher Tomatenerde befüllt werden.
Dabei gilt die Faustregel: Was der Tomate gut ist, ist das Mindeste für die Peperonepflanze.
Zusätzlicher Dünger ist in diesem Stadium noch nicht erforderlich, da dieser in der Regel in der Tomatenerde ausreichend enthalten ist.
Je nach Witterung können die Jungpflanzen zwischen Mai und Juni ausgepflanzt werden. Wichtig ist, daß es keinen Nachtfrost mehr gibt. Natürlich kann die Auspflanzung in geschlossene Frühbeete oder Gewächshäuser auch früher erfolgen, was der Peperonepflanze sehr entgegenkommt.
Pflanzstellenwahl: Es gibt nicht zu viel Sonne für eine Peperonepflanze! Pflanzenabstand ca. 50 cm. Das Pflanzloch sollte ca. 20/20/20 cm betragen.
Weiter mische ich zehn Liter Tomatenerde, zwei Hände voll Tomatenlangzeitdünger und Wasser zu einem zähen Brei. Nun gebe ich zwei bis drei Hände von dem zähen Brei ins Pflanzloch und stelle den Pflanzenballen darauf. Dabei ist zu beachten, daß die Pflanzenballenoberkante nicht unter das umliegende Erdniveau gerät. Nun seitlich mit umliegender Erde anfüllen und gut verdichten. Am Ende noch gut angießen, Stützstöckchen setzen, Pflanze am Stöckchen anbinden. Am Stützstöckchen kann man die jeweiligen Peperonepflanzen mit Sortennamen mittels Papierfähnchen und Tesafilm versehen. Anfangs wachsen die Pflanzen im Freien sehr langsam, wodurch das Blühen und die nachfolgende Endreife verzögert werden. Allerdings ist jeder Peperoni bereits in den unterschiedlichen Reifestufen gut verzehr- und genießbar!
Nun immer schön feucht halten, aber nicht übergießen. Wenn die Blätter welk erscheinen, war es zu wenig Wasser. Das passiert schnell, ist jedoch nicht so schlimm wie es aussieht. Man soll das Unkraut entfernen, es nimmt nur Licht und Nährstoffe weg.
Wenn man den Ertrag steigern will, dann kann man die erste Blüte einer jeden Peperonipflanze entfernen. So wird der Blütennachschub sehr gefördert. Der Samen des ersten reifen Peperoni jeder Pflanze ist zur Weiterzucht am besten geeignet und sollte im Schatten, gut belüftet am Faden aufgehängt, in der Frucht getrocknet werden. Das schützt das Saatgut vor den meisten schädlichen Einflüssen.
Bei dickwandigen Sorten sollte man die Samen ohne Peperoni im Schatten-gut belüftet- trocknen, da diese eher verschimmeln als zu trocknen.
Hat man verschiedene Pflanzen nebeneinander gepflanzt, kann es zu Sortenvermischungen kommen, da sich die Pflanzen untereinander bestäuben.
Einmachen der Peperone:
Vorbereitung: Gut verschließbare Einmachgläser (z. B. nicht zu große Gurkengläser) sammeln und in der Spülmaschine mit mindestens 65° C gründlich reinigen. Ebenso muss der Deckel gereinigt werden. Natürlich kann man zu diesem Zweck auch neue Einmachgläser kaufen.
Die Peperone sollten unbedingt vor dem ersten Frost, aber ruhig mit dem Rest der Herbstsonne abgeerntet werden. Beim ernten möglichst gleich ohne Stängel abnehmen, das erspart nachträgliches entstängeln. In manchen Jahren ist es sinnvoll zwei mal zu ernten, da die ersten reifen Früchte schon Fäulnis zeigen während die Pflanze oben noch blüht. Wenn die Peperone in voller Reife leuchten dann sollten sie nicht mehr zu viel Regen abbekommen, da manche dickwandige Sorten aufplatzen können- wie die Tomaten.
Bei der Ernte möglichst Fingerkontakt mit Augen und Schleimhäuten meiden ! Blatt- und stängelfrei werden die Peperoni mittels feuchten Wolltuchs von Schmutz und Staub befreit und ca. 24 Stunden im Schatten gut belüftet (z.B. auf Zeitungspapier oder Baumwolltuch) locker ausgebreitet.
Das Einmachen in Essig ist der sichere Weg, seine Ernte über den Winter schmackhaft zu retten. Natürlich kann man Peperoni auch in Öl verarbeiten.
Zutaten für Einlegen in Essig:
Guter Weinessig- 5%, Senfkörner, Knoblauch (auch geräuchert ), Lorbeerblätter, Pimentkörner, entkalktes Wasser, Meersalz und Zucker.
Einmachen :
Die Peperone werden mit geschälten, halbierten Knoblauchzehen, dazu Senfkörnern, 2Pimentkörner und ein oder zwei Lorbeerblätter in die Gläser kunstvoll eingerichtet. Die Gewürzmenge sollte nicht zu knapp bemessen werden. (Geschmacksache) Die Peperone mit der Stängelseite nach oben und mit einem Abstand zum Glasrand von mindestens 2 cm dicht einrichten. Der gute Weinessig wird 1:1 (ein Liter Essig zu einem Liter kalkfreiem Wasser, stilles Mineralwasser oder mittels Wasserentkalker gereinigtes Wasser) mit zwei Eßlöffeln Meersalz und einem Eßlöffel Zucker gemischt und aufgekocht. Nicht zu lange kochen lassen, sonst verdampft die Essigsäure ! Das noch kochende Essigwassersalzzuckergemisch wird über die bereits kunstvoll eingelegten Peperone gegossen, bis das Glas ganz voll ist. Dabei werden die Peperoni anfänglich an der Stängelseite heftig blubbern. Wenn sich das Blubbern etwas gelegt hat (10-20 Sekunden) noch einmal nachgießen und schnell fest verschließen. Diese Tätigkeit sollte man niemals ohne Handschuhe durchführen! Anschließend kühlen die Gläser mehrere Stunden aus, wobei sich dabei schon der Deckel nach innen wölben sollte. Ich stelle die Gläser zum Abkühlen auf die Deckel. Das hat den Vorteil, daß ich sofort erkennen kann ob ein Glas undicht ist. Nicht erschrecken- der Knoblauch reagiert gerne mit dem Essig und wird an der Schnittstelle anfänglich blau, er wird später wieder weiss! So zubereitet, sind die Gläser bei kühler und dunkler Lagerung mehrere Jahre haltbar
Die Gläser sehen durch farbenprächtige Sorten besonders exotisch aus. Durch ausgesuchte Sorten ist auch der Geschmack und die Schärfe individuell erzeugbar.
Die Gläser werden an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt
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